Tiergestützte Pädagogik

Bruno ist ein brauner Labrador, der im November 2014 geboren wurde. Nun ist er aus dem Kindergarten nicht mehr weg zu denken und ist Teil unseres Konzepts. Wir arbeiten tiergestützt, was sehr besonders ist in einer Stadtkita, wobei es eigentlich das Natürlichste sein sollte, dass Kinder mit Tieren aufwachsen.

Wie schon Alexander Mitscherlich so treffend sagte:

" Der junge Mensch braucht Seinesgleichen- nämlich Tiere. Überhaupt Elementares. Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne das alles aufwachsen lassen, mit Stofftieren oder auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es. Doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundtugenden nie mehr erlernt.“

Und genau darum geht es: Um das soziale Lernen der Kinder. Und das passiert ganz nebenbei im Kindergartenalltag. Bruno und seine Besitzerin Christiane Raber (Erzieherin und psychopädagogische Kindertherapeutin in unserer Einrichtung) haben bei Therapiehunde Franken e.V. ihre Ausbildung absolviert.

Und warum nun das Ganze? Was bringt das?

KONTAKTAUFNAHME

Bei schwer zugänglichen Kindern kann die Kontaktaufnahme durch einen Hund eine hilfreiche Unterstützung sein. Der Hund wird als „sozialer Katalysator“ genutzt, um den Erziehern einen leichteren Zugang zum Kind zu ermöglichen. Über den Hund läuft die Kontaktaufnahme ganz natürlich ab und es wird schneller eine Vertrauensbasis geschaffen.

KOMMUNIKATION & SPRACHE

Der Hund kommuniziert auf einer elementaren Ebene mit Kindern und Jugendlichen, die kognitiv nicht immer zu erfassen ist. Diese analoge Kommunikation zwischen Tier und Mensch betont den Beziehungsaspekt und nicht, wie die verbale Kommunikation, den Inhaltsaspekt. Der Hund kann auch als Sprachanregung genutzt werden. Er korrigiert nicht die falsche oder undeutliche Aussprache und macht sich nicht über Defizite lustig. Das entspannt die Kinder. Sie können z.B. einen Befehl geben und der Hund führt den aus. Was für ein Erfolg!

KRAFTDOSIERUNG

Es gibt Kinder, die ihre Kräfte nicht einschätzen können bzw. bei anderen Kindern oft „anecken“, weil sie jedes Mal Grenzen überschreiten. Mit dem Hund können die Kinder lernen ihre Kraft besser zu dosieren, Respekt vor anderen zu üben und die Grenzen des anderen wahrzunehmen. Der Hund nimmt es einem nicht übel, wenn Grenzen immer wieder überschritten werden. Er verzeiht ganz oft und ganz gerne. Andererseits sind Kinder oft eher bereit zum Wohl/Schutz des Tieres Rücksicht zu üben, leise und vorsichtig zu sein, da sie den Hund nicht als Konkurrent sondern als Freund wahrnehmen. – Hund als Ruhepol (kuscheln, streicheln, Lautstärke in der Gruppe regulierend, unruhige Kinder werden ausgeglichener) – Hund als Motivator in der Psychomotorik (Mut machend, Konzentration fördernd) – Umfangreiche Sinneswahrnehmungen werden geschaffen – Hund/ Halter lehren den Kindern, wie der richtige Umgang ist und Ängste abbauen (wie verhalte ich mich bei fremden Hunden? Was kann ich tun, wenn ich Angst habe?) – Hund als Trostspender: Kinder wollen z.B. ihre Eltern morgens nicht gehen lassen, kann das Kind aber zu dem Hund, sieht die Welt oft schon ganz anders aus – Hund als Lehrer (Förderung des Einfühlungsvermögens, der Rücksichtnahme und der Verantwortung,Stärkung des Selbstbewusstseins/ Selbstwertgefühls und ein Gefühl für Gefühle bekommen) Viele Kinder haben schon erwähnt, dass sie Bruno sehr lieb haben und dass er ihr Freund ist. Und auch Eltern haben mehrmals erzählt, dass ihre Kinder einen reflektierteren Umgang mit Bruno und anderen Tieren haben und immer wieder Neues von dem Hund im Kindergarten berichtet wird. Wir freuen uns alle sehr, dass Bruno nun ein Teil unseres Kindergartens ist.

Ihre Ansprechpartnerin

Frau Beatrix Hirschbolz-Ter

Grünstr. 17
90439 Nürnberg

Telefon: 0911/9657753
Fax: N.N.
beatrix.hirschbolz-ternospam@cjd.de

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Mo bis Do 7.30 bis 16.30 Uhr
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